II Processes
Das chemiefreie Schwimmbad. Modernste Filtertechnik als Designelement
e.s.m. – Edelstahl-Schwimmbad- und Metallbau GmbH | Fraunhofer IKTS | markus trappe industriedesign
Thema: Edelstahl, Werkstoffkombinationen, keramische Schäume
Stand: Explorations- und Konzeptionsphase

Die e.s.m. – Edelstahl-Schwimmbad- und Metallbau GmbH ist mit etwa 50 Mitarbeitern spezialisiert auf die Planung, Konstruktion und Fertigung von Schwimmbädern. Dies geschieht als Auftragsarbeit für private Kunden und öffentliche Sport- und Erholungsstätten.
Anregung von unternehmensinternen Innovationsprozessen
Künftig möchte das mittelständische Unternehmen sein Portfolio um eigene Produkte und neue Geschäftsmodelle erweitern, d.h. Innovationsprozesse anregen und einen intensiveren Kontakt zur Forschungs- und Entwicklungslandschaft herstellen.
P R I M E führte die e.s.m. daher mit dem Fraunhofer Institut für keramische Technologien und Systeme sowie dem Industriedesigner Markus Trappe zusammen. Das Team griff dabei ein im Schwimmbadbau notwendiges Produktionsteil auf, kombinierte es mit neuesten Forschungsergebnissen und definierte es exemplarisch zu einem eigenen Geschäftsfeld um: gemeint ist der Filter im Schwimmbadbecken.
Konventionelle Desinfektion vs. Desinfektion mit Licht
Die Desinfektion von öffentlich zugänglichen Schwimmbädern ist durch die deutsche DIN-Norm 19643 geregelt. Demnach müssen pro Liter Wasser 0,3-0,6 mg Chlor enthalten sein. Diese Form konventioneller Desinfektion ist nicht nur aufwendig und nur durch eine große, um das Schwimmbecken gebaute Filteranlage zu realisieren, sondern birgt aufgrund der eingesetzten Chemikalie Risiken, insbesondere für Kleinkinder (bspw. Asthma, Allergien).
Ein vom Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme entwickeltes Verfahren ermöglicht nun eine Schadstoffeliminierung durch keramische Schäume. Mittels einer auf die Schäume aufgetragenen und durch UV-Licht aktivierten Photokatalyseschicht kann eine Oxidation von persistenten organischen Stoffen bei gleichzeitiger Desinfektion erfolgen. Ein chemiefreies Schwimmbad wäre demnach durch den neuesten Stand der Technik möglich.
Modul, Skulptur oder X?
Das Licht ist es dann auch, das als gestaltendes Element auf der Integrationsebene eingesetzt werden kann. Als Element des Beckenrandes, der tragenden Wände oder als Flatpanel ließe sich so der Filter als Designelement im Schwimmbecken – nahezu in seiner Funktion als Filter gar nicht sichtbar – integrieren und ließe Chlor problemlos obsolet werden.
Eine ästhetisch anspruchsvolle Aufbereitung des Filters könnte auch in Form einer Skulptur geschehen, die nicht nur leuchtet, sondern auch als Wasserspeier dienen kann. Chlor würde in diesem Szenario reduziert eingesetzt werden. Projekt X steht für ein von allen beteiligten Partnern in der Folge beantragtes Forschungs- und Entwicklungsvorhaben.
Partner
e.s.m. Edelstahl-Schwimmbad- und Metallbau GmbH
Die e.s.m. Edelstahl-Schwimmbad- und Metallbau GmbH ist ein mittelständiges Familienunternehmen mit Sitz in Pirna bei Dresden. Auf ca. 2400 m² Fertigungsfläche werden Edelstahlbleche und -profile zu Baugruppen und Komponenten weiterverarbeitet, die nach dem Transport zum Montageort hauptsächlich durch das Fügeverfahren Schweißen zu Edelstahlbecken aller Art fertig montiert werden. Kunden reichen von Kommunen, Hotels, medizinische Einrichtungen oder privaten Betreibern von Bädern bis hin zu Privatpersonen in Deutschland, Europa und Asien.
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Fraunhofer IKTS
Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS betreibt anwendungsorientierte Forschung für Hochleistungskeramik. Die drei Standorte in Dresden und Hermsdorf (Thüringen) formen gemeinsam das größte Keramikforschungsinstitut Europas.
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markus trappe industriedesign
Markus Trappe ist studierter Designer mit dem Schwerpunkt Industriedesign. Neben Tätikeiten an der TU Dresden, in Thailand und bei Uedelhoven Studios GmbH und Co. KG ist er aktuell als Projektleiter im Bereich Industriedesign bei Newkon GmbH beschäftigt.
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